ist die Antwort auf alles. Und am Dienstag war es die Antwort auf die Frage: Wie viel Wind haben wir denn? Um genau zu sein – 42,8 Knoten. Das sind knapp 80 km/h. Und das in einem betonnten Fahrwasser – mit Untiefen in unmittelbarer Nähe. Also waren wir dann wirklich froh, dass wir schon im Ambrakischen Golf waren – hier konnten sich die Wellen nicht so hoch aufbauen und schon nach kurzer Zeit hatten wir auch eine halbwegs geschützte Ankerbucht ausgemacht. Die stand zwar als nur bedingt gute Bucht in unserem Hafenführer. Vor dem ersten Gewitter waren wir da aber erst einmal sicher. Das zog dann an uns vorbei – nur um Platz für das nächste Gewitter zu machen.
Es war also eine „bumpy night“ – wie eigentlich alle Ankernächte, seitdem wir Korfu verlassen haben. Vor Petriti lagen wir einigermaßen ruhig, die zweite Nacht in der Nähe von Parga war geprägt von Südschwell und die beiden Nächte im ambrakischen Golf waren durch in der Nähe vorbeiziehende Gewitter auch extrem anstrengend.
Als dann endlich die Gewitter abgezogen waren, haben wir Besuch von Millionen Fliegen bekommen. Interessanterweise scheinen sich die Fliegen nicht an die gängige Meinung der Wissenschaftler zu halten – sie haben sich zu Tausenden rund um unsere LED-Beleuchtung versammelt. Binnen kürzester Zeit hatten wir dann auch im Schiff unglaublich viele dieser Fliegen – an Schlaf war dann gar nicht mehr zu denken. Überall surrte es und ohne literweise Anti-Brumm wären wir am nächsten Morgen komplett blutleer gewesen.
Die zweite Nacht im ambrakischen Golf war kein bisschen ruhiger – und am frühen Morgen hat uns ein Fischer dann auch noch unmissverständlich klar gemacht, warum die Bucht nicht in unserem Küstenhandbuch aufgeführt ist. Er kreiste mit seinem Boot und einem nervigen Aussenborder um uns herum und holte seine Netze ein. Und weil die Gewitterneigung nicht weniger wurde, haben wir uns nach dem frühen wecken durch den Fischer weiter in den Süden aufgemacht – und den Kanal von Lefkas angesteuert. Hier gibt es ruhige Liegeplätze – und nach 4 ziemlich schlaflosen Nächten brauchen wir vor allem eins: Schlaf.
Die Entscheidung, vor dem Gewitter in den ambrakischen Golf zu laufen hat sich beim Blick auf die enge Einfahrt in den Kanal von Lefkas als doppelt richtig erwiesen: Bei mehr Wind und Welle wäre die Einfahrt nur wirklich im absoluten Notfall eine Option gewesen. Gestern morgen bei Windstille war es dann gar kein Problem. 15 Minuten vor der Öffnung der Drehbrücke waren wir Nummer 2 in der Schlange. Und jetzt sind wir nach 4 mehr oder weniger schlaflosen Nächten, einer Dinghyfahrt kurz vor dem Gewitter und einem Sonnenaufgangs-Törn nach Lefkas liegen wir in der Marina in Lefkas – und ein Blick auf den Steg bringt uns zu der Einsicht: 42 ist im Moment wirklich die Antwort auf alles.
Grüßt mir Lefkas! Wir lieben die Insel und die Gegend dort. Besonders schöne Ankerbucht findet hier vor Nydri und Vliho. Sehr geschützt und guter Ankergrund. Da bekomme ich gerade doch glatt wieder ein wenig Fernweh. Die Insel sowie die ionische See hat es uns wirklich angetan. Aber wir werden sicherlich irgendwann wieder kommen.
Hallo Melanie, Grüße habe ich eben ausgerichtet! Wir machen uns heute auf den Weg – mal sehen, wo uns der Wind hinbläst (der die Wettervorhersage nicht gelesen hat, laut GRIB-Daten sollen wir 8 Knoten haben, es sind aber 16…). Wir sind schon gespannt, was uns auf der Südseite des Kanals so alles erwaret!