Wir waren segeltechnisch in der letzten Zeit echt fleissig und viel unterwegs. Schon länger hatten wir uns vorgenommen, mal wieder nach Lefkas zu fahren. Letztes Jahr waren wir schon einmal dort und es hat uns gut gefallen – Lefkas ist ein bisschen anders und nochmal durch die Drehbrücke – warum nicht. Dass wir das ganze dann noch mit einer Nachtfahrt verbinden konnten – noch besser. Nach einer Nacht in Petriti und einem Badestop in Sivota sind wir abends los – Downwind nach Lefkas.
Die ersten Stunden gings auch richtig gut voran, nur die Genua und ab geht die Post. Kurz nach Sonnenuntergang war dann der Wind irgendwie anders und um den Rest an Helligkeit sinnvoll zu nutzen haben wir noch das Groß gesetzt – zum Glück. Das Wetter hat nämlich mal wieder nicht die Wettervorhersage gelesen und so hatten wir alles etwas zu früh – der Ost, der um 8 hätte kommen sollen, war schon um 2 Uhr da. Aber unsere Sundowner (zusammen mit Windpilot und Stefan, der den Windpilot überwacht hat und mir, die Stefan und den Windpilot überwacht 🙂 ) hat uns trotz aller Windspirenzchen gut und sicher nach Lefkas geschippert.
Und auch sonst war es definitiv nicht langweilig – ein schöner Sonnenuntergang, ein traumhafter Sternenhimmel – Stefan wollte gar nicht in die Koje sondern jede Sekunde dieser traumhaften Nacht nutzen. Pünktlich um 7 sind wir dann durch die Drehbrücke von Lefkas und um halb 9 lagen wir in den Kojen.
Ein Grund, warum wir unbedingt nochmal nach Lefkas wollten: Es gibt da das beste Eis, das wir je gegessen haben. „Semifreddo“ – fühlt sich an wie eine wärmere Mischung aus Softeis und fluffiger Sahne (in meinem Fall mit Karamelgeschmack) – ist aber deutlich kälter. Etwas verwirrend aber einfach super.
Auf der Rückfahrt nach Korfu waren wir dann in einer Bucht, in der wir letztes Jahr auch schon mal geankert haben – und bei der wir immer den Namen nachschlagen müssen, irgendwie will der nicht im Kopf bleiben. Die „Bucht ohne merkbaren Namen“ war ruhig und der kurze Schlag am nächsten Vormittag nach Paxos bot wieder traumhafte Segelbedingungen.
Zur perfekten Zeit – Punkt halb 3 – waren wir vor Anker in Lakka und total überrascht, dass die Bucht so leer war. Habe ich beim letzten Mal über 100 Yachten gezählt waren es dieses Mal nur etwa 30.
Und nach einem weiteren schönen Segeltag gen Norden waren wir sogar ausgeruht genug für Manöver und „Wendewinkel-Berechnungen“. Und entgegen aller Unkenrufe aus der Yacht-Redaktion (die haben die Cyclades bei der Testfahrt mit einem Wendewinkel von 120 Grad gefahren) schaffen wir einen Wendewinkel von 85 Grad.
Nach immerhin etwas mehr als 170 Meilen waren wir dann gar nicht so erschöpft. Das ist der große Unterschied zum letzten Jahr: Segeln ist viel weniger anstrengend geworden. Da kann man nach einer Segelwoche dann tatsächlich noch abends mal länger als bis 2 Minuten nach Sonnenuntergang wach bleiben 🙂