Da ich ja sehr gerne rudere, unternehmen wir abends jetzt immer wieder kleine Marina-Touren mit unserem Dinghy. Und gerade, als ich mich beschwere, dass die Sonnenuntergänge auch schon mal farbenfroher waren, denkt sich der Himmel: Was Jessicas Knöchel kann, kann ich schon lange – ein wunderbar buntes Farbenspiel von orange über pink nach lila. Kitsch pur.
Ja und mein Knöchel spielt farblich in einer ähnlichen Liga. Ich kann nach meinem Absturz vom Steuerstand am Freitag abend wieder schmerzfrei gehen – nur bei mehr als 10 000 Schritten tut der Fuß ein bisschen weh. Also bin ich wohl nochmal mit einem „blauen Knöchel“ davongekommen.
Bis gestern hatten wir Besuch und mit dem sind wir am Sonntag auch segeln gegangen. Die Besatzung war erfreulich seefest (und hatte nur danach an Land ein paar kleine Probleme, irgendwoher muss Stefan ja seine Seebeine haben, die liegen also scheinbar in der Familie, Stefan wird auch nie See- sondern bisher immer nur Landkrank).
Es war ein Traum-Segeltag mit etwas wenig Wind – perfekt zum Segel trocknen nach dem verregneten Samstag. Als die dann trocken waren, haben wir den Rückweg in die Marina angetreten – und da dann den letzen Sieger von „La Ottanta“ gesehen. Wirklich – mein Respekt vor diesem Durchhaltevermögen. Die Regatta hat hier am Samstag früh bei strömendem, peitschendem Regen begonnen und ging von hier nach Grado, weiter nach Piran, zurück nach Grado und dann wieder hierher. Das sind dann 80 Seemeilen (darum auch „La Ottanta).
Die sind also alle schon klitschnass in zum Teil wirklich kleinen Booten hier weggefahren – und auch fast alle wieder hier angekommen. Und die Meisten waren da dann immer noch klitschnass. Angeblich sollten die ersten morgens um 4 wieder hier sein. Der Sieger war schon kurz nach 2 Uhr nachts wieder hier – und die „Lucky Looser“ sind dann ziemlich zeitgleich mit uns um Vierzehn Uhr nochwas hier in der Marina angekommen. Und wenn ich mir die Regatta-Teilnehmer so anschaue muss ich feststellen: Ich bin eine Weichei-Schönwetterseglerin.