Hafenkino

Heute gab es für die Jungs, die in der Segelschule gegenüber ein italienisches Patent machen einiges zu sehen:
Direkt nach dem Frühstück haben wir Stefan nochmal (im inzwischen von seltsamen Vögeln vollgesch******n) Dinghy nochmal zu Wasser gelassen. Wenn man weiß, wie es geht, dann klappt das auch ohne Wassereinbruch und mit jeder Unschärfe, die wir begehen (wir machen keine Fehler :-)) lernen wir dazu. Jetzt klebt provisorisch unsere Nummer am Bug – das sieht trotz Billig-Outdoor-Klebeetiketten erstaunlich gut aus.

20151202_101951Danach habe ich den Bootsmannstuhl getestet – Stefan hat mich den Mast hochgewinscht, dass ich das Seil für die Gastlandflagge unter der Saling einfädeln kann. Bei absoluter Windstille war das alles kein Problem – es fühlt sich eher an wie eine tolle Schaukel mit sehr schöner Aussicht. Ich würde das ja gerne jeden Tag machen – ob Stefan das so spaßig findet kann ich nicht beurteilen.

Da aktuell Nippzeit ist und dementsprechend wenig Tide und Strömung waren die Bedingungen ideal, um die Fahrt durch die Schleuse mal zu zweit zu testen. Beim Ablegen haben wir einen Festmacher am Poller „verloren“ – da der aber fest an einem Ring hängt wird es nur beim Anlegen etwas komplexer, weil der Festmacher erst wieder mit dem Bootshaken geangelt werden muss. Die erste Durchfahrt durch die Schleuse gestern war schon spannend, dieses Mal – ohne den ortskundigen Alberto – fühlte sich die Sache an wie ein Psychothriller. Die Schleusenkammer hat 5,50 Breite, die Sundowner ist etwa 4,50m breit – dazu kommen noch 20 cm Fender auf jeder Seite. Damit habe ich nur 30 cm auf jeder Seite. Das klingt gar nicht so wenig – aber so ein Schiff wird ja durch alles mögliche abgetrieben – also muss die Fahrt durch die Schleuse gut geplant werden. Wir sind ohne Schrammen nach draußen gekommen.

Nachdem wir die letzten Tage eigentlich immer gefroren haben, war es heute erstaunlich warm und wir hatten sogar unglaubliche 2 Knoten Wind. Genug für den Gennaker. Den haben wir auch ohne wesentliche Probleme gesetzt – und konnten dann sogar gemütlich den Rest Pasta asciutta von gestern warm machen und draußen im Cockpit essen. So habe ich mir das vorgestellt. Pünktlich zum Kaffee hat der Wind auf sage und schreibe 4 Knoten aufgefrischt – und die Sundowner hat das in fast 4 Knoten Geschwindigkeit umgesetzt. Sehr erfreulich.

Nach unseren kleinen Kommunikationsproblemen gestern testen wir heute eine neue Methode: Wir besprechen die Manöver vorher und teilen ein, wer was wann und wie macht. Außerdem nehmen wir uns Zeit, die Sundowner kennenzulernen. Kursgerecht aufstoppen, extreme Ruderlagen testen – die Aufzeichung unserer Fahrt sieht ziemlich wild aus. Vor der Rückfahrt durch die Schleuse habe ich noch größeren Respekt, weil man eigentlich in einem „S“ anfahren muss. Um gerade auf die Schleusenkammer zuzufahren kann es also sein, dass man nochmal kurz zurücksetzen muss. Das ist zwar nicht so elegant, aber zweckmäßig. Stefan ist erstaunlich ruhig und ich schaffe es, ziemlich genau mittig durch die Schleuse zu fahren. Das Anlegen klappt dann auch mit etwas vor- und zurück und so liegt die Sundowner wieder auf ihrem Platz. Ohne Schramme. Stefan hat richtig toll präzise Hinweise gegeben und langsam bekomme ich ein Gefühl dafür, wie ich die Sundowner handeln muss.

Zum Abendessen holen wir in der Hafenkneipe gegenüber eine Pizza. Die Wirtin weiß, wer wir sind (die von Massimos altem Boot). Und sie erzählt mir, dass MANN uns heute beobachtet hat. Ihr wurde berichtet, dass die Silba abgelegt hat. Und: – nicht „lui“ war am Steuer – sondern „La donna“ – das fand die Wirtin „brava“ und ich auch 🙂

 

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