Holiday is over – das hat der nette Marinero zu Stefan gesagt, als er erfahren hat, dass ich am Montag zurückkomme. Aber der Urlaub fängt doch eigentlich erst an – irgendwann in ferner Zukunft!
Stilecht hat Stefan uns mit dem Dinghy abgeholt. Und dann – bin ich heim gekommen? Nein, noch nicht. Es fühlt sich immer noch wie „nur ein Arbeitsurlaub“ an.
Das ist aber auch nichts schlechtes. Für die (hoffentlich) letzten Arbeiten habe ich mir meinen Vater mitgebracht. Heute haben wir auch schon wie wild das Deck geschrubbt, die Sprayhood versetzt und Wäsche gewaschen. Jetzt strahlt die Sundowner sehr schön weiß (backbord schon komplett, steuerbord fehlt noch was) und dummerweise wird unsere To-Do-Liste trotz Stefans wirklich vorbildlichem Einsatz in der letzten Woche nicht wesentlich kürzer. Wir möchten diese Woche unbedingt nach Venedig fahren und hoffen auf eine stabile Wetterlage – und ausreichend vielen „erledigt“-Häckchen auf der ToDo-Liste.
Heute hat sich der Palstek an der Genua-Schot gelöst. Zum Glück nur beim Probe-Ausrollen in der Marina. Jetzt fragen wir uns natürlich, ob es nicht sinnvoller wäre, einen anderen Knoten zu verwenden. Das mussten wir uns aber ganz ohne virtuelle Unterstützung fragen, denn das Wifi der Marina ging mal wieder nicht. Wenn man mal kein Internet hat, fällt einem erst auf, wie oft man „nur kurz“ was im Internet nachliest. Nunja, die Genua-Schoten sind wieder mit Palsteks fest und das Internet geht wieder. Elena von der Marina sei Dank.
Hier in der Marina wird es zusehends voller und fertiger – ich konnte heute das erste Mal in der Damen-Dusche duschen. Zwar ohne Heizung und mit wirklich abenteuerlich befestigtem Deckenlicht (das hängt an zwei wirklich sehr dünnen Kabeln aus der Decke) – aber hey, Damendusche!!! Mit Türen! Dafür noch ohne Spiegel und Handtuchhalter, aber sowas wird eh überbewertet. Und das Gute an dem herunterhängenden Licht: Der Bewegunsgmelder hängt so tief, dass er tatsächlich merkt, dass ich da bin – und ich nicht hysterisch winken muss, um nicht im Dunklen duschen zu müssen 🙂
Morgen steht Winschen fetten an. Und Rohrkicker schmieren (der quietscht nämlich). Ein paar Sachen würde ich gerne montieren (unter anderem das AIS) – und wir müssen mal herausfinden, ob unsere Funkantenne geht oder nicht. Vermutlich hat die keinen Empfang, weil sie jetzt schon den Guanobedarf eines mittelgroßen Landes decken könnte.
Stefan hat letzte Woche ein mystisches Tier im Wasser entdeckt. Ich gestern auch und heute haben wir alle den „Caorli“ schwimmen sehen. Ich vermute aber, dass Caorle nicht so viel Geld mit diesem mystischen Wesen machen kann wie das Loch Ness mit Nessie.