Meine Freunde vom kroatischen Seewetterzentrums in Split bescheren uns seitdem wir in Kroatien sind alle 2 Tage eine Troglage. Das bedeutet laut meinem Wetterbuch: kaltfrontähnliche Isobarenausbuchtung mit intensiven Wettererscheinungen (heftige Schauer, Gewitter, Gefahr von Kreuzseen und Sturmböen). Nun ist also offensichtlich ein Trog nicht das, was man sich als Genuss-Schönwettersegler (und als solche würde ich mich inzwischen definitiv bezeichnen) wünscht. Also – Trog im Wetterbericht, das Wetter sah auch ein wenig danach aus – also bleiben wir im Hafen und fahren mit der Fähre nach Trogir – eine etwas unscheinbare Weltkulturerbe-Stadt.
Hier gibts in den alten Mauern 4 Sachen: – Restaurants mit Anwerbern (kenne ich)
– Souvenirläden mit Anwerbern (Kommen sie rein, ich habe schöne Sachen)
– Frisörsalons (Frizerski) – allerdings ohne Anwerber
und extrem irritierend:
– Klamottenläden mit Anwerbern – das ist eine seltsame Sache, aber sehr effektiv: Ich hatte dann gar keine Lust, was zu kaufen
Trogir ist nett für 2 Stunden – und so sind wir zurück nach Veli Drvenik um am nächsten Tag Richtung Lastovo zu starten.
Der Trog hat uns sehr unangenehme Kreuzseen beschert und nach 10 Seemeilen war dann auch noch der Wind weg – da dann einen großen Schlag nach Lastovo (immerhin über 50 Seemeilen) zu tuckern, macht keinen Spaß. Und so sind wir auf Vis gelandet. Die Insel ist erst seit 1995 wieder zivil bewohnt, wirkt noch sehr verschlafen – und erfreut uns mit 128 Kuna Hafensteuer. Die Kroaten lassen sich immer wieder etwas neues einfallen, um uns das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Hafen in Vis
Beim Anlegen im Stadthafen von Vis mit Moorings (das sind Leinen, die im Hafenbecken an Betonblöcken verankert sind und zum Stadtkai nach hinten gezogen werden, damit befestigt man das Schiff vorne am Bug, während das Heck zum Kai liegt) hat uns der Marinero einen Teil des am Grund liegenden Mooring-Salats in den Propeller gezogen. Dabei sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen – und hatten Glück, dass der Marinero ein so schlechtes Gewissen hatte, dass er uns direkt den für den nächsten Tag sowieso bestellten Taucher vorbeigeschickt hat – also konnten wir dann um 11 Richtung Lastovo aufbrechen – eindlich ohne Trog und tatsächlich bei Sonne.