Länger gesegelt sind wir bisher nur auf Katamaranen. Vom Serienkat über die Kleinserie hin zum Eigenbau. Mir gefällt es sehr, dieses Lebensgefühl – das „oben bleiben“. Auch hat gefühlt unendlich viel Platz in so einem doppelten Schiff.
Letztes Jahr im Dezember waren wir einer Bavaria 42 BJ 2001. Das erste Mal ein Einrumpfer. So richtig überzeugen konnte mich das klassische Segelgefühl nicht. Dauernd schräg, ich musste immer draußen sein, weil ich sonst Beklemmungen bekam, gebückt was suchen geht auch nicht – und für den Toilettengang muss man ne Wende fahren? Kochen war auch eher suboptimal, so richtig toll war das alles nicht.
Dazu kam: Ich war ausschließlich mit Männern unterwegs. Das passiert Frauen, die gerne segeln wohl immer wieder, ich hatte aber ein (oder besser zwei) entscheidende Teile vergessen: OROPAX! 6 Männer zwischen 30 und 50 machen UNGLAUBLICH viel Lärm – in der ersten Nacht habe ich kein Auge zugemacht. Kaum hat der einzige, den ich treten konnte, aufgehört zu schnarchen, kamen aus einem anderen Teil des Schiffes Geräusche, die Tote wecken können. Die Bavaria war also akustisch eher schwierig für mich. Unsere Koje war auch eher „sargig“ – und so stelle ich mir einfach das Leben auf einem Schiff nicht vor.
Ich will schön gemütlich (ohne permanente Kletteraktionen der Mitsegler, „kann ich mal, darf ich mal“) im Cockpit oder am Steuer Kaffee trinken. Ich will mich beim Segeln auch mal hinsetzen. Und ich will noch nicht in einem Sarg schlafen.
Deswegen war ich auch recht skeptisch, als Stefan mir die Idee „zwei Rümpfe sind zu teuer, wir können uns nur einen leisten oder wir verschieben die Sache“ präsentiert hat. Aber gut, probieren geht über studieren und ich war auf der „BOOT“ schon auf einigen sehr schönen Monohulls. Und auch Kats haben Nachteile: Hohe Gebühren in den Marinas, man braucht vieles doppelt – und genau so kann vieles doppelt kaputt gehen. Und: Kats sind momentan IN und deswegen oft sehr teuer.
Man muss ja für alles offen sein, also frönt Stefan seinem Hobby (alle gängigen Verkaufsseiten für Boote durchforsten) – und mein E-Mail-Postfach füllt sich mehr und mehr mit „schau dir mal das an“ – Mails von Stefan.