Domani Domani

Wenn man offline ist und auf den kleinen Dinosaurier drückt, kann man ein Spiel spielen. Faszinierend, was man so rausfindet, wenn man kein Internet hat.

Domani heißt „morgen“ – und das ist scheinbar auf Sizilien die Standardantwort auf alle Fragen, die mit „Wann“ beginnen. Ich bin inzwischen sicher, dass Caterina Valente einen Sizilanier gedatet hat, als sie die Frage nach dem „Quando“ stellte – die Antwort bleibt im Lied offen, vermutlich weil sie ähnlich frustriert war, da immer die gleiche Antwort kam: Domani.

Viele Hände schnell ein Ende (woher kenne ich eigentlich diese ganzen dämlichen Sprichwörter?)

Und so siehts hier auch aus in Licata – die räumen eben immer erst „Domani“ den Müll weg. Die Mole wirkt wie eine Müllkippe, die Stadt selbst hätte auch eine Grundreinigung nötig. Ein Teil der Mole ist jetzt sauber – vor dem sonntäglichen Barbecue haben wir gemeinsam an der Mole Müll gesammelt. Es waren wieder mal sehr viele Schuhe dabei, ein ganzer Einkaufswagen lag auch im Wasser – und unglaublich viele Plastikflaschen und Styropor. Nach fast 2 Stunden gemeinsamer Arbeit sah die Mole dann deutlich sauberer aus. Ich fürchte allerdings, dass wir einigen licatesischen Ureinwohnern den Sonntagsspaziergang versaut haben – die bekamen nämlich mal vor Augen geführt, wie viel Müll da so rumliegt und ich habe den Eindruck, dass sie das lieber verdrängt hätten.

Da musste die Marina dann aber mal subito ran – unser Steg hat sich losgerissen!

Bei dem ganzen „Domani“ steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit, das die Prognose auch mal zutrifft und „Domani“ auch tatsächlich mal stimmt. Und so wurde dann tatsächlich nach nur knapp 3 Monaten das Wifi in der Marina repariert. Das waren verdammt viele Domanis und wir sind schließlich einfach nur noch in lautes Gelächter ausgebrochen, wenn die Antwort auf unsere Frage mal wieder „Domani“ war. Bringt ja eigentlich nix, wenn man sich ärgert (das war in den letzten Wochen mein Mantra, vielleicht glaube ich ja irgendwann dran).

Langsam kehrt hier auch der Frühling ein, das Unkraut blüht und gedeiht, ich bin mir bei den wenigsten aktuell blühenden Pflanzen sicher, dass die da mit Absicht wachsen.

Barfuß mit kurzer Hose in der Sonne! Was will man mehr!

Bei Sonne und wenig Wind sind wir inzwischen wieder in Flipflops und kurzen Hosen unterwegs. Und falls wir Sehnsucht nach dem Winter haben, können wir einfach auf den Ätna fahren. Da liegt jetzt richtig viel Schnee und kalt wars da ja auch im Oktober schon.

Es ist einfach schön, wenn aus dem „Domani“ ein „subito“ (sofort) wird. Hat schon was, wenn man endlich entspannt wieder E-Mails beantworten oder Zeitung lesen – oder endlich mal wieder einen Blogeintrag schreiben kann. Oder wenn die Dusche wieder heiß ist. Oder der Steg wieder fest. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert